Kneipenfestival

Gestern Abend waren wir beide „schwofen“. Zum ersten Mal seit weiß der Geier wie lange schon abends unterwegs – ohne Kinder. Nachdem wir uns erst einmal an das „Nackt“-Gefühl gewöhnen mussten, hatten wir jede Menge Spaß beim „Kneipenfestival Wolfratshausen„.
Start- und Endpunkt war die „Glashütte“ direkt gegenüber unserem Wohnhaus, dazwischen waren wir im „Humplbräu“ in der Altstadt („Quetschen“-Folkrock – nicht so unser Fall), für einen Latte im Reggae-Café Cristallo, dann im QBA-s, wo das Haus zu ZZ Top, Bonjovi, Bryan Adams und Pink Floyd wirklich rockte und zum Abschluss auf eine Runde Kicker im Jugendhaus „La Vida“. Super! Wir hatten lange nicht mehr so viel gemeinsame Zeit nur für uns beide – das soll sich demnächst wiederholen…
Vielen Dank noch einmal an Oma Carola und Opa Hartmut für die Aufnahme unseres Großen und an Oma Helga für die wegen Frieda bei uns verbrachte Nacht!
Von ca. 20:00 Uhr bis morgens um 2:00 Uhr waren wir unterwegs, fanden aber den Weg nach Hause dann doch noch allein ;o)…

Italien 2007

Nach einer weiteren Woche Urlaub bzw. arbeitsfreier Zeit nun die etwas knappe und überwiegend aus Bildern bestehende Auswertung unseres „Großfamilien-Urlaubs“ in Italien. Zwei entspannte :o) Wochen mit Oma Bille, Opa Micha, Tante Ilka und Christian sollten es werden. Am 30. März reisten alle an – Oma und Opa aus Berlin übernachteten bei uns und die beiden „Rheinländer“ bei einer Freundin in Benediktbeuern. Morgens um 8:30 Uhr sollte es losgehen, was wider Erwarten gut geklappt hat. Wir sind also am 1. April – einem Sonntag zur Vermeidung des samstäglichen verkehrstechnisch katastrophalen „Bettenwechsels“ in unserem südlichen Nachbarland Österreich – in Richtung unseres ersten Etappenziels „Gardasee“ aufgebrochen. Um 9:00 Uhr waren wir in Benediktbeuern, um die beiden Schlafmützen abzuholen und los ging es. Dank guter Vorbereitung, größtenteils bekannter Strecke und vorhandenem Navigationsgerät (TomTom GO 910) sind wir ohne österreichische Mautkosten und relativ zügig – also ohne Stau – nach Malcesine am Ostufer des Gardasees durchgekommen. Da es jedoch in jedem Ortsteil dort ein „Hotel Piccolo“ gibt, hat uns das Navi erst einmal vorbeigeleitet und wir mussten umkehren, nachdem wir sicher waren, schon vorbeigefahren zu sein. Dann konnten wir jedoch noch rechtzeitig vor der Dämmerung ;o) unsere Zimmer im netten 2-Sterne-Hotel „Piccolo“ beziehen. Da es jedoch noch keine Zeit zum Abendessen war und wir außerdem keine Lust auf eine weitere Autofahrt hatten, genossen wir das relativ milde Klima und machten uns zu Fuß auf den Weg ins ca. 3,6 km entfernte „brodelnde“ Ortszentrum von Malcesine. Leider waren wir für italienische Verhältnisse zu früh dort, so dass wir um 17:00 Uhr Mühe hatten, zum Abendessen einkehren zu können. Aus Rücksicht auf die Kinder (Frieda hatte über 38°C Fieber!) wollten wir aber schon essen und fanden letzendlich doch noch eine Pizzeria, die gnädigerweise bereits um 17:30 Uhr öffnete und nicht erst 19:00 Uhr, wie sonst offenbar dort üblich…

Am nächsten Morgen ging es dann nach unserem ersten Weinabend und einem ordentlichen Frühstück auf in Richtung unseres eigentlichen Ziels – der Azienda „La Quercia del Pentimento“ am Lago Trasimeno. Am frühen Nachmittag trafen wir in Castiglione del Lago – der nächst größeren Kreisstadt direkt am Trasimenischen See – ein und versorgten uns beim örtlichen „Lidl“. Wir wurden trotz der immer noch herrschenden Sprachbarriere (Asche auf mein Haupt dafür, dass ich es nicht geschafft habe, einen VHS-Kurs zu belegen…) sehr herzlich von Graziella – unserer „Mamma“ für die nächsten 11 Tage und Nächte – empfangen und konnten die uns bekannte Wohnung beziehen. Es hatte sich in den letzten zwei Jahren natürlich nichts verändert, so dass wir uns sofort wohl fühlten. Am Abend erfolgte dann noch die Planung für die folgenden Tage, so dass wir einen ungefähren Plan für die Zeit dort hatten. Der folgende Tag verlief sehr ruhig mit einem kurzen Besuch in der Altstadt/Festung von Castiglione. Am nächsten Tag ging es nach Florenz – im Gegensatz zu vor zwei Jahren aber nicht mit der Bahn sondern – das Navi sollte sich beweisen! – per Auto. Es hat mit dem Hinkommen wider Erwarten gut geklappt – nur das Wetter war nicht das tollste. Außerdem musste sich Anton erst daran gewöhnen, dass er Urlaub hatte und war dem entsprechend unausgeglichen… Florenz bleibt diesmal also in etwas getrübter Erinnerung, diesmal waren wir aber wenigstens auf der Piazzale Michelangelo für einen tollen Blick über die Stadt. Nach Florenz stand Assisi auf dem Plan – mit den engen Gassen, dem super-tollen Sonnenwetter und den steilen Anstiegen ein echt krasser Gegensatz zu dem quirligen und eher touristischen Florenz. Assisi lohnt sich immer – mittlerweile sind auch die meisten Erdbebenschäden beseitigt und die Stadt zeigt sich von ihrer besten Seite. Anton hat es offenbar auch sehr gut gefallen: er war sehr gut drauf, was sich auch die folgenden Tage fortsetzen sollte. Nach diesem relativ kurzen Ausflug in die nähere Umgebung des Sees stand ein etwas weiter entferntes Ziel auf dem Programm: Orvieto mit seinem wundervollen Dom und den Hunderten Weinläden. Diesmal entdeckten wir eine weitere Attraktion – den Brunnen mit den technisch interessanten gegenläufigen Treppen für einen endlosen Wassertransport. Ostersonntag war natürlich vom Eiersuchen geprägt. Nach ein paar Testläufen hatte auch Anton kapiert, dass er die im Gras und in den Büschen herumliegenden Süßigkeiten aufheben und uns stolz zeigen musste, um dem Anlass gerecht zu werden. Ostern in Italien ist ein sehr interessantes Schauspiel. An einem Nachmittag waren wir für eine Stippvisite in dem nahegelegenen Bergstädtchen Montepulciano – Heimat der besten Rotweine der Toskana. Hier tobte das italienische Leben: selbst zur Mittagszeit waren die Straßen voll von herausgeputzten Einheimischen, die die angenehmen Temperaturen genossen. Siena als größere Etappe lohnt sich auch immer wieder. Diesmal war der imposante Dom zwar nicht eingerüstet, aber immer noch von Kränen umsäumt, so dass ein tolles Foto schwierig zu machen ist. In der Heimat des Chianti Classico kann man sich hier auch gut mit dem flüssigen Rotgold eindecken – bei mir hat es diesmal nur für eine Merchandising-Kappe gereicht. Am Abend haben wir dann auch das erste Mal Graziellas neues Restaurant ausprobiert. Das komplette Menü mit Antipasti, Pasta, Fleischplatte und Dessert inklusive Brot, Wasser und selbst gekeltertem Wein für 18,- Euro pro Person ist echt super günstig und super lecker! Sehr zu empfehlen! Dank der zentralen Lage unseres Domizils ist auch Rom immer eine gern genutzte Option – aber natürlich nicht mit dem eigenen Auto! Die römischen Straßen und Fahrkünste waren ja schon in der Antike berühmt-berüchtigt ;o)… Vom Bahnhof in Castiglione del Lago aus fährt man mit dem Zug ca. 2 Stunden bis Roma Termini und kann dann dort bis kurz nach 19:00 Uhr bleiben, wenn der letzte Zug zurück in Richtung Florenz fährt. Mit den Kindern haben wir aber schon einen Zug eher (kurz nach 17:00 Uhr) genommen, da es sonst einfach zu spät geworden wäre. In der quirligen Hauptstadt Italiens ist an Mittagsschlaf für die Kleinen einfach nicht zu denken. Vor zwei Jahren haben wir den Gewaltmarsch hinter uns gebracht, alles Sehenswerte auch abzuklappern. Diesmal überließen wir dies unseren Mitreisenden und ließen die Sache etwas ruhiger angehen: Colosseum, Forum Romanum, Fontana di Trevi und Piazza di Spagna waren die einzigen Etappen unseres Aufenthalts. Ohne die U-Bahn-Fahrt zurück vom Piazza di Spagna aus hätten wir es trotzdem kaum bis zur Abfahrtszeit unseres Zuges geschafft. Na gut – wir hatten eine ausgedehnte Mittagspause im zünftigen italienischen Lokal „Hard Rock Café“ :o). Endlich mal Pommes für Anton! Er war so happy… Nach einem weiteren ruhigen Tag in unserer Unterkunft und einem abendlichen Pizza-Essen für die „jungen“ Leute machten wir uns am Freitag, den 13. (!) April auf die Rückreise in Richtung Gardasee. Der Tag machte seinem Ruf alle Ehre. Bis zu Abfahrt von unserem Zwischenstopp Verona lief auch alles super, aber dann verließ uns das Navi… Es leitete uns via „Schellster Route“ in eine nur 1,50 Meter breite Gasse mit Hausdurchfahrten, die für unseren Renault Grand Scénic einfach zu eng waren. Nachdem wir in einem kurvigen Abschnitt mit Tunnel beinahe stecken geblieben sind, und die Rückwärtsfahrt bergauf gerade so mit qualmender Kupplung hinter uns gebracht haben, entschädigte uns aber das hervorragende Hotel Drago in Assenza – einem Ortsteil von Brenzone. Hier werden wir definitiv noch einmal absteigen – für 30,- Euro pro Person inklusive Halbpension (Buffet) wird hier wirklich Überdurchschnittliches geboten. Wir waren sehr zufrieden, mussten aber leider am nächsten Morgen weiter in Richtung Wolfratshausen, da unsere anderen Familienmitglieder noch am selben Tag weiter in Richtung Berlin bzw. Bonn wollten bzw. mussten. Aber der Gardasee ist ja nicht weit von uns entfernt und ein verlängertes Wochenende ist immer machbar… Nun – das also ein relativ gestraffter Reisebericht – beim nächsten Mal brauche ich definitiv einen Internetanschluss vor Ort, um die Eindrücke immer gleich am selben Abend festhalten zu können.